Es ist Freitagnachmittag. Die Arbeitswoche ist beendet und wir machen uns auf den Weg zu einem Kurztrip in die bayrischen Allgäuer Alpen. Geplant ist eine Wanderung auf den Sonnenköpfen (Sonnenkopf – Heidelbeerkopf – Schnippenkopf).
Bekanntermaßen ist der Freitagnachmittag nicht der beste Zeitpunkt um eine Reise zu starten.
Und so kommen wir, nach vielen staubedingten Umwegen, gegen 20:30 Uhr in Fischen an. Hier haben wir uns einen Wohnmobilstellplatz ausgesucht und noch den letzten Stellplatz ergattern können (den genauen Standort des Wohnmobilstellplatzes findet ihr am Ende dieses Posts in unserer Info-Ecke).
Wir haben Glück mit dem Wetter und können noch draußen zu Abend essen. Da es dann aber recht schnell kühl wird, verkrümeln wir uns ins Auto, schauen noch einen Film und schlafen dann voller Vorfreude auf den nächsten Tag ein. Samstag: Am Morgen kam eine freundliche Mitarbeiterin des Fischener-Ordnungsamtes vorbei, um die Übernachtungsgebühren für den Stellplatz zu kassieren. Insgesamt haben wir für eine Nacht 17 € gezahlt (12€ für den Stellplatz + 2,50 € pro Person). Nicht unbedingt der günstigste Stellplatz, zumal wir hier nur übernachtet haben und weder Strom noch sonstige Annehmlichkeiten (wie Duschen im nahegelegenen Hallenbad) genutzt haben.
Nach dem Frühstück machen wir uns dann auf in Richtung Sonnenköpfe. In der Nähe des Berghotels Sonnenklause finden wir einen Parkplatz und starten von dort unsere Wanderung. Die ersten zwei Stunden geht es nur bergauf. Wunderschön bei strahlendem Sonnenschein, aber dadurch auch deutlich anstrengender. Immer mal wieder kommen wir durch bewaldete Abschnitte in denen es dann etwas angenehmer ist. Außerdem kommen wir beim Aufstieg an einer Hütte vorbei. Hier steht ein Trog mit frischem Bergwasser, mit dem wir uns ebenfalls kurz abkühlen können.
Kurz vor dem Gipfel des Sonnenkopfs erreichen wir ein Plateau. Von hier aus hat man eine wunderbare Sicht auf die Allgäuer Alpen. Diese Aussicht ist so motivierend, dass die Anstrengungen aus den letzten zwei Stunden fast vergessen sind und wir zum Endspurt ansetzen, um auf den ersten Gipfel zu gelangen. Oben angekommen kümmern wir uns erstmal um das wichtigste beim Wandern: Vespern.
Nach einer kurzen Rast geht es dann weiter zum zweiten Gipfel, dem Heidelbeerkopf. Hier ist tatsächlich kein Gipfelkreuz angebracht und deswegen merken wir erst auf dem Schnippenkopf, dass wir bereits den dritten Gipfel erreicht haben. Die Wanderung auf dem Grat, vom Sonnenkopf bis zum Schnippenkopf, war recht angenehm. Sowohl nach dem Sonnenkopf als auch nach dem Heidelbeerkopf geht es erstmal bergab und danach recht steil bergauf. Auf dem dritten Gipfel angekommen begrüßen uns das zweite Gipfelkreuz und eine beeindruckende Aussicht auf den Entschenkopf; ein 2.043 m hoher Berg zwischen den Sonnenköpfen und dem Nebelhorn.
Auf dem Schnippenkopf machen wir nochmal Rast und genießen die Sonne. Die Aussicht auf die Allgäuer Alpen ist spektakulär und der anstrengende Aufstieg hat sich wirklich gelohnt.
Ursprünglich war geplant, dass wir auch noch auf den Entschenkopf wandern. Nach unseren ausgiebigen Pausen und vielen kurzen Stopps für Fotos und zum Luft holen, war es dann aber doch schon etwas spät geworden und wir entschließen uns, den Rückweg anzutreten. Vom Schnippenkopf geht es bergab in Richtung Falkenalpe – eine nicht bewirtschaftete Berghütte. Von hier aus kann man auch den Aufstieg auf den Entschenkopf beginnen, wofür eine Dauer von 1 ½ Stunden angegeben wird. Wir gehen weiter in Richtung Entschenalpe, die ebenfalls nicht bewirtschaftet ist. Vorbei an grasenden Kühen kommen wir zunächst auf einen Schotterweg, der an der Entschenalpe vorbei führt und gelangen dann auf eine asphaltierte Straße. Dieser folgen wir steil bergab für etwa einen Kilometer. Für unsere schmerzenden Füße und Knie war das zwar nicht unbedingt angenehm, aber immerhin war der Blick ins Tal sehr schön. Zum Schluss führt der Weg dann noch durch den Wald, vorbei an einem Mini-Wasserfall und anschließend noch über eine blühende Bergwiese.
Für die Wanderung ist auf jeden Fall Trittsicherheit, gutes Schuhwerk und eine gewisse Ausdauer erforderlich. Auch ist die Tour nur bedingt mit Kindern geeignet. Auf unserem Weg haben wir zwar zwei Familien getroffen, diese sind aber „nur“ auf den ersten Gipfel gewandert, was bereits schon sehr anstrengend ist. Nach dem Sonnenkopf waren es allgemein nur noch wenige Wanderer, die ebenfalls alle drei Köpfe erklommen haben. Wir hatten absolutes Glück mit dem Wetter, bei schlechtem Wetter kann es dort oben bestimmt auch rutschig sein. Aber denkt daran unbedingt Sonnencreme mitzunehmen und euch auch vorher einzucremen! Laura hat sich einen ordentlichen Sonnenbrand geholt. Denkt an genug Proviant, da sich auf dem Weg keine bewirtschaftete Hütte befindet. Wasser kann man an mehreren Stellen mit frischen Bergwasser auffüllen.
Und am wichtigsten: #travelresponsible … nehmt euren Müll wieder mit ins Tal und entsorgt ihn dort. Und falls ihr unterwegs Müll von anderen findet, dann nehmt ruhig auch diesen mit. Hinterlasst die Plätze so, wie ihr sie auch gerne vorfinden wollen würdet.
INFO-ECKE
SONNENKÖPFE BEI SONTHOFEN
Wohnmobilstellplatz: Mühlenstraße 24, 87538 Fischen im Allgäu (47.4492821, 10.2696225)
Wanderparkplatz: 47.4735669, 10.3081711
Dauer: etwa 5 Stunden
Länge: etwa 11 km
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